Sonntag, 2. Dezember 2012

Tore aus Wasser



Meine Tore sind Tränenseen
die ich durchschwimme
um in Stille zu tauchen,
hinüberzugehen,
in friedliche Gewässer.

Eintauchen
untergehen
durchweinen
da sein.

Flüssiger Grund,
leise wabernde Stille,
uferloses Sein.

Auftauchen wieder
und zurückreißende Strudel
und eintauchen ins
pulsierende Leben.

So geht das schon
seit der Gezeiten Beginn.

Immer wieder neue Seen
mit Tränen geflutet.
Sie werden nie leer,
nie abgeweint sein,
meine Tore aus Wasser.

Und manchmal treiben
Gedankeninseln vorbei
auf die ich mich flüchte
so wie Ertrinkende sich
an Luftwurzeln halten.

Es sind Inseln voller Leid
und es wäre besser zu ertrinken.
Inseln voller Bilder
aus Vergangenheit
aufgeschichtet in Erinnerungen.

Ich wünschte mehr geliebt zu haben.

Träume versprechen
ein leichtes Leben,
verkündigen Besserung
und heben Versäumtes auf.

Zeit wird aufgetrennt
bis dahin wo die Masche sich verlor.
Noch einmal und ohne Fehler weiter.
Achtsam sein.
Und viel mehr lieben.
Viel, viel mehr.

Dann schwimme ich voll von Leid
wie eine Wasserleiche
kurz unterm Rand dahin
und blicke in den verschwommenen Mond.

Ich, so leichenblass und schön
treibe in Tränenseen dahin,
gewässert und stumm
bis die verwirrenden Wurzeln vermodern
und mein gewässerter Leib
sich befreit
und zu sinken beginnt
auf den grundlosen Grund.
Bis neue Impulse mich wecken.

Um wieder durch Tränenseen
zu schwimmen.
Meine Tore aus Wasser.

 

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