Sonntag, 2. Dezember 2012

Ich löse meine Fesseln



(Zum Tanz:  O Mensch bewein` dein Sünde groß)
Innenräume werden weit,
empfangen sanft, was mich bewegt.
Von innen nach außen,
von außen nach innen.

Ich tanze meinen Tanz,
mein Leben, mein Lieben,
mein Dasein, meine Verbindung
und löse am Ende doch alles.

Der Himmel ist Zeuge.
Die hoch erhobenen gekreuzten Hände
 als sichtbares Zeichen:
„Bis dass der Tod euch scheidet“.

Ich bin gescheitert,
breche mein Versprechen.
Leere  Hände sinken an meinem Gesicht vorbei.
Streifen mein Herz.

Ein Weilchen noch ruhen
die gekreuzten Hände
still verharrend vor dem Leib.
Halten noch ein wenig.

Bis sich dann das leere Herz
mutig aufrichtet und Impulse setzt,
die Fessel sprengt
und sich befreit.

Er ist vorbei,
der eine lange Tanz.
Ich hab dich bis zum Schluß geliebt.
Nun bin ich leer.

Wie das Eine sich zum anderen wendet
und empfangen wird.
So empfängt die gemeinsame Schale
Leere und Fülle in einem.

Und was immer ich bekommen habe,
schenke ich der Erde zurück.
Und bin bereit für Dunkelheit
und Trost.

Und ohne alles, frei und leicht
steige ich wieder empor
und stelle mein Kreuz
zwischen Himmel und Erde.

Und wieder nun bereit zu bitten
zu empfangen, zu vereinen
und zu verlieren.
Und wieder Trost aus Erde schöpfen.

Bewein`  die Sünde
oder  bewein`  dein Scheitern.
Leere und Fülle.
Es ist gleich, o  Mensch.

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